Gusen

Polnische jüdische Häftlinge

Transportliste vom 18. August 1944: 253 Facharbeiter, allesamt polnische Juden, die am 10. August aus dem Konzentrationslager Płaszów in Mauthausen eingetroffen waren, wurden mit diesem Transport weiter nach Gusen, Kommando Messerschmitt, überstellt. (KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Sammlungen)Transportliste vom 18. August 1944: 253 Facharbeiter, allesamt polnische Juden, die am 10. August aus dem Konzentrationslager Płaszów in Mauthausen eingetroffen waren, wurden mit diesem Transport weiter nach Gusen, Kommando Messerschmitt, überstellt. (KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Sammlungen)Die Verfolgung der jüdischen Polen setzte unmittelbar nach der Besetzung Polens ein. Der Drangsalierung, Beraubung und Isolierung in Ghettos folgte ab Ende 1941 die Massentötung in den Vernichtungslagern durch Giftgas. Die überwiegende Mehrheit der jüdischen Bevölkerung Polens, die unter deutsche Herrschaft geraten war – insgesamt etwa 2 Millionen – wurde bis 1943 ermordet. Eine Minderheit wurde bis 1944 weiterhin in Ghettos und Arbeitslagern zur Zwangsarbeit heranzogen. 

Ab 1940 gelangten vereinzelt Juden im Zusammenhang mit der Verfolgung politischer Gegner in Polen nach Gusen. Massentransporte mit über 2000 polnischen Juden trafen ab Sommer 1944 aus den Lagern Płaszów, Auschwitz und Flossenbürg ein. Mit den Evakuierungstransporten Anfang 1945, insbesondere aus Auschwitz, gelangten über 500 polnische Juden nach Gusen. 

Die Überlebenschancen für die insgesamt mindestens 2.700 polnischen Juden waren äußerst gering: Mehr als 1.600 von ihnen starben in Gusen, hunderte wurden nach Mauthausen zum Sterben überstellt.