Anerkennungspreis
Schoener und Panzer Architekten BDA GmbH
Leipzig
Übersicht über die abgegebenen Wettbewerbsaufgaben
- Wettbewerbsaufgabe „Bauliches Konzept und Freiraumgestaltung“
- Wettbewerbsaufgabe „Ankunftsgebäude“
- Wettbewerbsaufgabe „Appellplatz“
- Wettbewerbsaufgabe „Raum der Stille“
- Wettbewerbsaufgabe „Semantische Verbindung Gusen – St. Georgen“
- Erläuterungstexte
Mitarbeitende Personen:
- Fabian Panzer
- Michael Schoener
- Malte Zimmermann
- Johanna Bunte
- Till Pulst
Mitwirkende Konsulenten:
- Rudolph Langner – Station C23 – Architekten und Landschaftsarchitekten PartG mbB
- FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH
- tgaplan ing. schartmüller gmbh
- S & P climadesign GmbH
- S & P energydesign e.U.
Jurybewertung
Das Konzept ist im Wesentlichen nicht auf die Empfehlungen der ersten Wettbewerbsstufe zur Überarbeitung eingegangen.
Baukünstlerische und künstlerische Lösung
Das Gesamtkonzept lebt nach wie vor von einem, das gesamte Areal umschließenden Laubengang, der den Blick der Besucher*innen auf das Innere fokussiert. Die dominante Architektur tritt in Konkurrenz zum historischen Ort und überlagert die noch vorhandenen Überreste des ehemaligen KZ.
Die Überarbeitungshinweise der Jury aus der ersten Wettbewerbsstufe werden nicht entsprechend berücksichtigt, wenngleich der Laubengang ein interessanter Gestaltungsansatz ist. Das zweigeschoßige Ankunftsgebäude fügt sich nicht überzeugend in die gegebene Topografie ein. Die Besucherführung um den Appellplatz herum versetzt die Besucher*innen eher in eine Täterperspektive.
Die Verlegung von 26.000 Steinen auf dem Appellplatz als Symbole für die Inhaftierten und das vorgeschlagene Betreten dieser Steine durch Besucher*innen mit dem Ziel, sich in die Situation eines Häftlings zu versetzen, entspricht nicht dem Konzept der Gedenkstätte.
Die vorgeschlagene Gestaltung des „Raums der Stille“ im Schotterbrecher wurde kontrovers diskutiert und erscheint jedenfalls aus der Sicht des Denkmalschutzes problematisch.
Städtebauliche Lösung
Die Trennung zwischen Gedenkstätte und Umgebung, insbesondere in Richtung Siedlung, wird von der Jury nach wie vor als zu hermetisch beurteilt. Es entsteht ein falscher Eindruck von der historischen Lagersituation.
Funktionelle Lösung
Die zwingende Begehung über den erhöhten Laubengang macht Gruppenführungen schwierig, insbesondere wenn mehrere Gruppen gleichzeitig unterwegs sind.
Das Entfernen der bestehenden Vegetation wird negativ beurteilt. Die Positionierung der WC-Anlagen in der semantischen Verbindung sowohl in Langenstein I, Langenstein II und St. Georgen an der Gusen erscheint nicht angebracht.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Zur Nachhaltigkeit wurde in den Plänen und Texten keine Aussage getroffen.
Kostenschätzung
Die vorgelegte Kostenschätzung ist plausibel und nachvollziehbar. Die Schätzkosten liegen unter dem vorgegebenen Budget.
Realisierungsetappen
Die Realisierungsphasen wurden plausibel dargestellt und halten den vorgegebenen Zeitrahmen ein.